Die Eingewöhnung in die Kinderkrippe ist ein bedeutsamer Meilenstein im Leben eines Kindes – und auch in dem seiner Eltern. Der Schritt, das Kind in die Obhut von Erzieherinnen und Erziehern zu geben, ist mit vielen Gefühlen verbunden: Stolz, Freude, aber auch Unsicherheit und Sorge. Mit einer gut geplanten Eingewöhnung kann dieser Übergang sanft und erfolgreich gestaltet werden. In diesem Blogbeitrag werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Aspekte und geben praktische Tipps für eine gelungene Eingewöhnung.
Der Beginn der Betreuung in einer Kita bedeutet für Kinder eine große Veränderung. Sie müssen sich an eine neue Umgebung, fremde Bezugspersonen und andere Kinder gewöhnen. Eine sanfte Eingewöhnung schafft die Grundlage für Vertrauen, Sicherheit und Wohlbefinden. Gleichzeitig gibt sie den Eltern die Möglichkeit, sich auf die neue Situation einzustellen und eine Bindung zu dem Betreuer*innen aufzubauen.
Wir arbeiten nach dem Berliner Eingewöhnungsmodell. Dieses Konzept basiert auf der Idee, dass die Anwesenheit eines Elternteils oder einer anderen vertrauten Bezugsperson dem Kind hilft, sich sicher zu fühlen. Die Eingewöhnung erfolgt dabei in mehreren Phasen:
Die Grundphase: In den ersten Tagen bleibt ein Elternteil durchgehend mit dem Kind in der Kita. Das Kind kann die neue Umgebung erkunden, während die Bezugsperson als sichere Basis dient.
Die Trennungsphase: Nach einigen Tagen erfolgt ein erster kurzer Trennungsversuch. Je nach Reaktion des Kindes wird die Dauer der Trennung langsam gesteigert.
Die Stabilisierungsphase: Das Kind verbringt zunehmend mehr Zeit in der Krippe und beginnt, Vertrauen zu den Erzieher*innen aufzubauen.
Die Schlussphase: Die Bezugsperson zieht sich vollständig zurück, und das Kind ist nun für die gesamte Betreuungszeit in der Kita.
Die Dauer der Eingewöhnung kann variieren. Während einige Kinder bereits nach wenigen Tagen eingewöhnt sind, benötigen andere mehrere Wochen. Wichtig ist, dass das Tempo an die individuellen Bedürfnisse des Kindes angepasst wird.
Damit die Eingewöhnung gelingt, können Eltern einige hilfreiche Dinge beachten:
Seien Sie geduldig: Jedes Kind ist unterschiedlich. Geben Sie Ihrem Kind die Zeit, die es braucht, um sich sicher zu fühlen.
Schaffen Sie ein Ritual: Ein Abschiedsritual, wie ein spezieller Kuss oder ein kurzes Winken, gibt dem Kind Sicherheit.
Bleiben Sie positiv: Kinder spüren die Gefühle ihrer Eltern. Versuchen Sie, ruhig und zuversichtlich zu bleiben, auch wenn Ihnen der Abschied schwerfällt.
Kommunizieren Sie mit den Erzieher*innen: Ein enger Austausch hilft, die Eingewöhnung individuell zu gestalten und eventuelle Probleme frühzeitig zu erkennen.
Manchmal läuft die Eingewöhnung nicht reibungslos. Tränen beim Abschied, Schlafprobleme oder vermehrte Anhänglichkeit sind häufige Reaktionen. Diese Phasen sind normal und sollten mit Verständnis und Geduld begleitet werden. Wenn sich jedoch keine Verbesserung zeigt oder die Situation für Eltern und Kind sehr belastend wird, ist es sinnvoll, das Gespräch mit den Betreuer*innen oder einer Fachperson zu suchen.
Die Eingewöhnung in die Kita ist eine spannende und manchmal herausfordernde Zeit. Mit einer guten Vorbereitung, viel Verständnis und der richtigen Unterstützung kann dieser Lebensabschnitt jedoch für alle Beteiligten positiv gestaltet werden. Denken Sie daran: Ihr Kind macht einen großen Schritt in Richtung Selbständigkeit – und Sie begleiten es dabei liebevoll und achtsam.